In diesem Beitrag erzählen wir Ihnen die Geschichte vom 9-jährigen Daniel, der sein Leben einem Blutstammzellspender zu verdanken hat. Von seinen Eltern, die unglaubliche Ängste durchstehen mussten und heute dem unbekannten Spender einfach nur sagen wollen, was für ein Held er in ihren Augen ist.
2017 war Daniel ein kleiner Junge wie viele andere auch: aufgestellt, neugierig, fröhlich. Doch ein Zufallsbefund stellte sein Leben und das seiner Familie von einem Tag auf den anderen auf den Kopf. Beim damals Fünfjährigen wurde Akute Lymphatische Leukämie (ALL) festgestellt. «Ein totaler Schock»,erinnert sich seine Mutter Mélanie. Da die Krankheit früh erkannt wurde, schlug die Chemotherapie gut an und sein Zustand verbesserte sich.
Doch bei einem Routinecheckup im Juli 2021 die niederschmetternde Nachricht: Der Krebs war zurück. Und dieses Mal reichte eine Chemo nicht mehr aus. Daniel war auf eine Blutstammzellspende angewiesen. Sofort liessen Daniels Mutter, sein Vater und seine 12-jährige Schwester ihre Gewebemerkmale testen. Doch sie alle waren nicht mit Daniels HLA kompatibel und kamen deshalb als Spender nicht infrage.
Daniels Weg war kein Spaziergang
«Diese Machtlosigkeit war schwer auszuhalten. Angst und Ungewissheit bestimmten unser Leben. Zunächst waren wir fast krank vor Sorge, weil wir nicht wussten, ob es da draussen überhaupt einen passenden Spender für Daniel gibt. Und als endlich jemand gefunden wurde, hatten wir täglich Angst, die Person würde ihre Meinung ändern und ihre Blutstammzellen doch nicht spenden. Gleichzeitig haben wir uns mit dem Prozess der Blutstammzelltransplantation auseinandergesetzt und ich muss ehrlich sagen: Ich musste ein paar Mal leer schlucken. Was ich da auf Daniel zukommen sah, war kein Spaziergang.» erzählt Mélanie.
Auch Daniels Vater Duane hatte diese Zeit sehr mitgenommen: «Als wir die Nachricht erhielten, dass ein passender Spender gefunden wurde, war ich sehr erleichtert und dankbar. Die Transplantation war für den 30. November geplant, der Tag, an dem ich Geburtstag hatte. Ein besseres Geschenk hätte ich mir nicht wünschen können! Doch als der Zeitpunkt der Transplantation näher rückte, war ich ein nervliches Wrack. Ich machte mir solche Sorgen, dass etwas nicht klappen würde.»
Die Sorgen waren glücklicherweise unbegründet. Daniel hat den Eingriff gut überstanden und befindet sich aktuell auf dem Weg der Besserung. Einfach wird es allerdings nicht: Bis sein Immunsystem wieder aufgebaut ist und er sich von der Transplantation erholt hat, dauert es nochmals sechs Monate, die Daniel zu Hause verbringen muss
Anonymität zwischen Spender und Empfänger
In der Schweiz herrscht das Prinzip der Anonymität. Das heisst, Spender und Empfänger können sich aus medizinethischen Gründen nicht persönlich kennenlernen. Daniels Eltern haben trotzdem eine Botschaft an ihn: «Die Person, die in einem absolut selbstlosen Akt ihre Blutstammzellen gespendet hat, ist ein ebenso grosser Held wie unser Sohn. Von tiefstem Herzen möchten wir dir unsere Dankbarkeit aussprechen. Du bist wunderbar und kannst so stolz auf dich sein!»
Eine Laufgruppe rennt für Daniel um die Welt
Daniels Eltern sind beide Mitglieder beim Lazyboys Track Club und dem Geneva Run Club. Als die anderen Clubmitglieder erfuhren, dass der 9-jährige Sohn von Mélanie und Duane an Leukämie erkrankt ist, wollten sie unbedingt etwas unternehmen, um zu helfen. Kurzerhand eröffneten sie auf der Spendenplattform Inspire-Now die Fundraising-Aktion #LazyboysAgainstLeukemia. Das Ziel: In einem Jahr gemeinsam 40'000 Kilometer und damit quasi um die ganze Welt zu rennen, um auf die Wichtigkeit der Blutstammzellspende aufmerksam zu machen. Rebekah vom Läuferclub erklärt: «Wir wollten damit Daniels Familie unsere Unterstützung aufzeigen und gleichzeitig dazu beitragen, dass sich mehr Leute für die Blutstammzellspende registrieren.»
Innerhalb von nur zwei Wochen konnte das Spendenziel von 4000 Franken erreicht werden. Am Ende der Aktion kamen sogar über 11'000 Franken aus 60 individuellen Spenden zusammen. Geld, das dazu genutzt wird, die Blutstammzellspende bekannter zu machen und vor allem junge Menschen (aus medizinischen Gründen sind ihre Blutstammzellen besonders für die Spende geeignet) zu motivieren, sich als Spenderinnen und Spender zu registrieren – zum Beispiel mit Events an Schulen und Universitäten oder Werbung in den Sozialen Medien.
Selber eine Aktion starten
Sie möchten selber eine Aktion starten und das Register für Blutstammzellspender finanziell unterstützen? Egal ob anlässlich eines Geburtstages oder einer Hochzeit, für einen sportlichen Event oder ein Benefizkonzert – mit Inspire-Now sammeln sie ganz einfach Geld für einen guten Zweck.