Blutstammzellspenderinnen und -spender erzählen
Du kannst nichts verlieren, nur gewinnen
Wie ist es, seine Blutstammzellen zu spenden? Tut es weh? Hat man Beschwerden? Fühlt man sich nachher wie ein Lebensretter? Yannick Schmid berichtet von seinen Erfahrungen.
Yannick Schmids Stimme klingt kräftig und klar aus dem Telefon, als er uns seine Geschichte erzählt.
Es ist erst wenige Woche her, seit er einem fremden Menschen seine Blutstammzellen gespendet und ihm so höchstwahrscheinlich das Leben gerettet hat. Bis es so weit war, musste er ein paar Hürden überwinden. «Doch es hat sich definitiv gelohnt und ich würde es wieder tun», ist sich Yannick sicher.
Vorbereitung auf die Spende
Schon immer habe er sich für Gesundheitsthemen interessiert, sagt er. «Ursprünglich habe ich jedoch Koch gelernt. Heute arbeite ich im Sicherheitsdienst». In seiner Freizeit engagiert sich Yannick beim Samariterverein. «Anderen Leuten zu helfen, hatte schon immer einen hohen Stellenwert in meinem Leben», sagt der junge Berner und erzählt, wie er über Social Media auf die Blutstammzellspende aufmerksam wurde und sich als Spender registrierte. Einfach, weil es eine gute Sache und ganz einfach sei.
Es verging ein Jahr und da kam es. Das Telefon von Blutspende SRK Schweiz. «Es sieht so aus, als seien Sie der Match für einen Patienten»,hiess es. Für Yannick Schmid war sofort klar, dass er «ja» zur Spende sagen würde. Es folgten einige medizinische Untersuchungen und dann die Vorbereitung auf die Spende: das Spritzen der Wachstumsfaktoren, damit sich die eigenen Blutstammzellen vermehren. «Das war für mich eigentlich der einzige schlimme Teil an der ganzen Spende», erinnert sich der 20-Jährige, denn durch die Vermehrung der Zellen habe er einen dumpfen Schmerz im Rücken und der Hüfte bekommen. «Das war alles andere als angenehm, aber ich habe es überstanden.»
Heute weiss er: Diese Wachstumsschmerzen waren eigentlich ein gutes Zeichen, denn sie bedeuten, dass besonders viele zusätzliche Blutstammzellen produziert werden und die Spende kürzer dauern wird.
Der Tag der Spende
Der Tag der Spende startete früh. Yannick musste von Bern aus ins Transplantationszentrum Basel fahren. Das stellte für ihn jedoch kein Problem dar, da bei ihm wie bei allen Spenderinnen und Spendern sämtliche Kosten im Zusammenhang mit der Blutstammzellspende bezahlt wurden. Zudem wurde er für sämtliche Arbeitsausfälle vergütet.
Im Spital musste er zuerst einen Bluttest machen, bevor er an die Apherese-Maschine angeschlossen wurde, welche die Blutstammzellen aus seinem Blut filterten. Yannick erinnert sich: «Das war eigentlich ziemlich entspannend, ich habe fast die ganze Zeit geschlafen. Nach etwa 3.5 Stunden war die Spende auch schon fertig und ich konnte wieder nach Hause.»
Nach der Spende hatte er noch gut einen Tag leichte Schmerzen in den Knochen, die aber schnell verflogen und er fühlte sich gesund und fit wie vor der Spende. Bereut hat Yannick seine Entscheidung bis heute nicht: «Ich würde es jedem empfehlen. So einfach kann man nie mehr ein Leben retten! Und es fühlt sich richtig gut an, dass ich jemandem in einer ausweglosen Situation helfen konnte.»