Hintergrundwissen Blutstammzellspende
Blutkrebs bzw. Leukämie – was passiert im Körper?
von Simona Triet
Blutkrebs bedeutet dasselbe wie Leukämie. In Wissenschaft und Medizin ist die Bezeichnung Leukämie gebräuchlich. Leukämie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Krebserkrankungen des Knochenmarks. Dort wird das Blut für unseren Organismus gebildet. Über die Ursachen von Leukämie ist nur wenig bekannt.
Bei Leukämie ist die Blutbildung sehr schwer gestört. Unausgereifte, entartete weisse Blutkörperchen (Leukozyten) vermehren sich unkontrolliert; sie werden als Leukämiezellen bezeichnet. Sie verhindern, dass rote Blutkörperchen und Blutplättchen im Knochenmark heranwachsen können. Zu wenig gesunde Blutkörperchen werden gebildet. Es kommt zu einem Mangel an roten Blutkörperchen, das heisst zu Blutarmut oder Anämie, was Leukämiekranke stark schwächt. Ebenso entsteht ein Mangel an Blutplättchen, der zu schweren Blutungen führen kann. Dazu können die entarteten weissen Blutkörperchen den Körper nicht mehr vor Infektionen schützen. Nicht stillbare Blutungen und nicht kontrollierbare Infektionen gefährden das Leben von Leukämiekranken.
Bei einer Transplantation von Blutstammzellen kann das Knochenmark seine Funktion zurückgewinnen und wieder neue gesunde Blutzellen – also rote und weisse Blutkörperchen sowie Blutplättchen – produzieren.
Es gibt verschiedene Leukämien, chronische und akute. Bei Kindern sind Leukämien die häufigste Krebsart. In der Schweiz erkranken jährlich etwa 1100 Menschen an Leukämie.