Engagement
Wir konnten Hemmungen vor der Spende abbauen
„Die Blutstammzellspende lebt vom Solidaritätsgedanken“, sagt Dominik Oesch von der Netcloud AG. Die IT-Firma mit Hauptsitz in Winterthur organisierte für ihre Mitarbeitenden einen Vortrag zu diesem Thema. „Es war wichtig zu erfahren, dass für eine Spende nicht unbedingt eine komplizierte Operation nötig ist, da in vielen Fällen eine periphere Blutstammzellspende angewandt werden kann."
Sie haben in Ihrem Unternehmen einen Infovortrag zur Blutstammzellspende angeboten. Wie sind Sie auf dieses Thema aufmerksam geworden?
Bei unserer Tochterfirma uniQconsulting erkrankte die Tochter eines Arbeitskollegen an Leukämie. Deshalb wollten wir uns im Bereich der Blutstammzellspende engagieren und mittels Infovortrag unsere Mitarbeitenden informieren, auf das Thema sensibilisieren und zur Spende aufrufen.
Wie haben die Mitarbeitenden auf den Vortrag reagiert?
Unsere Mitarbeitenden waren interessiert und offen, nicht zuletzt auch, da viele den Kollegen von der uniQconsulting persönlich kennen und somit eine entsprechende Nähe und Betroffenheit gegeben war. Einige nutzten auch die Gelegenheit, nach dem Vortrag noch Unklarheiten direkt mit der Fachperson von Blutspende SRK Schweiz zu besprechen.
Was hat Sie persönlich am Thema Blutstammzellspende am meisten berührt? Und am Vortrag?
Die Blutstammzellenspende ist eine Thematik, welche sehr vom Solidaritätsgedanken profitiert. Es war beeindruckend, wie viele Tausend Spender es in der Schweiz bereits gibt. Besonders wichtig erschien mir, dass in der Regel die periphere Blutstammzellspende zum Zuge kommt. Im Vorfeld habe ich gemerkt, dass die meisten Leute bei uns das Gefühl hatten, eine Spende sei nur mit einer komplizierten Operation möglich. Diesbezüglich konnten bestimmt Hemmungen abgebaut werden.
Der Vortrag fand im Rahmen einer Mitarbeiter-Tagung statt. Führen Sie regelmässig solche Tagungen durch? Und flechten Sie in diesen Tagungen regelmässig Themen ein, die nichts mit Ihrem Kerngeschäft zu tun haben?
Diese Tagung, wir nennen sie "Lage der Netcloud", findet zwei Mal jährlich statt. Grundsätzlich informiert die Geschäftsleitung die Mitarbeitenden über Aktualitäten und Zukünftiges. In der Regel findet dann jeweils ein Gastvortrag statt, der nichts mit IT an sich zu tun hat.
Dass Sie sich für das Thema Blutstammzellspende interessieren und einen entsprechenden Vortrag für Ihre Mitarbeitenden anbieten, zeugt von einem Gespür für soziale/gesellschaftsrelevante Themen. Entspricht dies generell Ihrer Firmenphilosophie? Und wenn ja, warum? Können Sie uns noch andere Beispiele Ihres sozialen Engagements nennen?
Wir sind ein sehr menschliches Unternehmen, und uns liegen die Mitarbeitenden sehr am Herzen. Deshalb gewähren wir ihnen viele Freiheiten und Möglichkeiten. So ist beispielsweise die Mitbestimmung im Arbeitsalltag selbstverständlich, Home-Office ist weit verbreitet und es herrscht die Du-Kultur. Zudem profitieren die Mitarbeitenden u.a. von sechs Wochen Ferien, gratis Getränken und Früchten im Büro und einem Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk. Alternativ zum Geburtstagsgeschenk kann der jeweilige Betrag gespendet werden. Jährlich entscheiden wir uns für eine Stiftung oder einen Verein, der dann die Summe aller Geburtstagspenden erhält. Auch unterstützen wir ab und zu in Form von Sponsoring Vereine, in denen sich Mitarbeitende engagieren.
Was raten Sie anderen Firmen, die einen ähnlichen Anlass durchführen möchten?
Es schadet definitiv nicht, sich über eher sensible Themen wie Leukämie zu informieren. Der Vortrag war sehr verständlich und strukturiert gehalten.
Können Sie noch kurz etwas zu Ihrer Firma sagen? Was machen Sie genau? Wie viele Mitarbeitende, wo haben Sie Ihren Firmensitz?
Wir sind ein ICT-Unternehmen mit rund 160 Mitarbeitenden. Unser Hauptsitz liegt in Winterthur; zudem haben wir Niederlassungen in Bern und Basel. Unsere Kernkompetenzen bestehen aus diversen Bereichen: Wir bauen Netzwerke, Rechenzentren, Clouds, Security- und Collaboration (Telefonie, Video) -Lösungen. Zudem beraten wir vor Projekten und bieten unseren Kunden an, deren IT-Infrastruktur von uns betreiben zu lassen.